Veränderte Nutzungsregelungen bei facebook und google+ führen dazu, dass in den sozialen Netzwerken zunehmend mehr Werbeanzeigen mit Nutzerprofilen von Freuden gekoppelt sind.
Nutzer als (ungefragte) Markenbotschafter
Zum Beispiel: Hannah, Ruth und sieben weiteren Freunden gefällt Amazon. Dabei haben die Freunde diese Empfehlung niemals direkt ausgesprochen. Das erfolgt automatisiert. Hannah ist sich womöglich gar nicht im Klaren darüber, dass sie neuerdings als Fürsprecherin für verschiedene Unternehmen aktiv ist.
Wer seine Nutzerdaten nicht willkürlich mit Produkten bzw. Anbietern verknüpft sehen möchte, der sollte seine Profileinstellungen überprüfen.
Schutz der Privatsphäre
Regel Nr. 1: Was man öffentlich (mit)teilt, ist öffentlich jederzeit auffindbar. Das gilt für Profilinformationen ebenso wie für "likes" oder "+1" und Kommentare.
Konsequenz: Welche Daten über Sie im Netz gefunden werden können, bestimmen Sie selbst. Je nachdem für welche Gruppen Sie Ihre Informationen sichtbar machen, bzw. in der Vergangenheit bereits sichtbar gemacht haben.
Wenn Ihr privates facebook-Profil weniger öffentlich zugänglich sein soll
Überprüfen Sie folgende Einstellungen
Werbeanzeigen: Einstellungen > Werbeanzeigen > Werbeanzeigen und Freunde: Bearbeiten, Option "Niemand" > Änderungen speichern.
Graph Search: Profilseite öffnen >Informationen bearbeiten > Sichtbarkeit "Nur ich" > Änderungen speichern.
Google Suche: Einstellungen > Privatsphäre > Haken bei "Möchtest du, dass andere Suchmaschinen einen Link zu deiner Chronik erhalten?" entfernen > Änderungen speichern
Kein 'social endorsement' bei google+?
Werbeanzeigen: Einstellungen > Soziale Empfehlungen > Bearbeiten > Haken bei "Basierend auf meinen Aktivitäten kann Google meinen Namen und mein Profilbild in sozialen Empfehlungen einblenden, die in Anzeigen erscheinen." enferen> speichern. Bei den Einstellungen erscheint nun "deaktiviert".
Persönliche Informationen: Klick auf Profilbild > Konto > Profilinformationen > Sichtbarkeit im Profil > für jede Angabe auswählen > speichern
Suchmaschinen: Einstellungen > Profil > Haken"Andere sollen mein Profil in Suchergebnissen finden können" entfernen > speichern
Zielgruppengerechte Werbung
Soziale Netzwerke, die ihre Dienste kostenfrei zur Verfügung stellen, verdienen ihr Geld durch Werbung. Die Analysemethoden der benutzerbezogenen Datenauswertung ist ein entscheidender Schritt, um Streuverluste zu reduzieren und die Werbanzeigen gezielt an das daran interessierte Publikum zu richten.
Facebook setzte im zweiten Quartal 2016 6,2 Milliarden Dollar mit Werbung um. Der Gesamtumsatz im gleichen Zeitraum betrug 6,4 Milliarden Dollar.
Das hat u.a. auch den Vorteil, dass die Benutzer nicht mit Werbung konfrontiert werden, die sie ohnehin nicht interessiert. Das lästige Wegklicken entfällt. Werbung erscheint passend zu den Suchanfragen. Die Suche wird unter diesem Gesichtspunkt unterstützt, ggf. sogar erleichtert.
Unter den Einstellungen für Werbeanzeigen können die Nutzer ihr von Facebook erstelltes Interessenprofil für Werbeanzeigen einsehen und nach Wunsch bearbeiten.
Facebook gibt diese Datenschätze nicht an Dritte weiter.
Unternehmen haben über diese Funktionen ein zahlenbasiertes Feedback über die Wirksamkeit ihrer Werbeaktitäten.
Referenzen
Jo Bager: "Was Facebook mit Ihren Daten macht". c't magazin für computertechnik. Nr. 24. 12.11.2016. 72-82.
Zum Thema, wie und wo Facebook seine Daten zusammenträgt, ist der Artikel von Herbert Braun in c't vom 12.11.2016 sehr zu empfehlen.